Unternehmensgründung
Start mit Leidenschaft, Vision und Mut
Beginn einer Erfolgsgeschichte: Jürgen Heindl gründet Prowell und hat sich dabei nichts Geringeres als eine Revolution des Wellpappmarktes zum Ziel
gesetzt. Seine Strategie beruht auf zwei Eckpfeilern: Zum einen auf der konsequenten Umsetzung seiner Greenfield-Strategie, also alle Produktionsstätten
und Maschinen nach dem neuesten Stand der Technik auf der grünen Wiese zu bauen. Und zum anderen auf der durchgängigen Vernetzung mit den
Kunden und Lieferanten.
Produktionsstart Prowell Offenbach/Queich, Deutschland (PW01)
Kurz nach der Gründung startet die Wellpappformat-Produktion …
… mit dem ersten Prowell Werk in Offenbach/Queich.
Schon damals wurde ein CIM-System installiert, das mit einem Online-Bestellservice verbunden war und als Vorläufer des heutigen Industrie 4.0-Ansatzes von Progroup gilt.
Um den Ängsten der potenziellen Kunden zu begegnen, in Progroup könnte ihnen ein neuer Wettbewerber erwachsen, hat der Firmengründer ein Versprechen gegeben, das noch heute gilt: „Wir werden selbst niemals Verpackungen herstellen.“
Erlebnisse die zusammenschweißen
Erste Incentive-Reise
Mit eindrucksvollen Erlebnissen waren die Incentive-Reisen gespickt, die Jürgen Heindl seinen Angestellten ermöglichte, um sie für erbrachte großartige
Leistungen zu belohnen und zu künftigen Leistungen zu motivieren.
Die erste Reise 1994 führte das Team nach Prag.
Viele weitere Reisen wie z.B. nach Norwegen, Malta oder an den Starnberger See sollten folgen.
Produktionsstart Prowell Douvrin, Frankreich (PW02)
Die zweite Wellpappanlage ermöglichte es Prowell, die EU-Länder Frankreich, Belgien, die Niederlande und auch Dänemark zu beliefern.
Eröffnung des ersten Verpackungsparks
Wettbewerbsvorteile für die Kunden sichern
Partnerschaft statt Wettbewerb: Nach dem erfolgreichen Start seines Unternehmens sucht Jürgen Heindl nach neuen Ansätzen, um die Kunden wettbewerbsfähiger zu machen, Transportkosten zu vermeiden sowie Lieferungen noch zuverlässiger, flexibler und schneller zu ermöglichen.
Heindls Zukunftsgedanke führt zur Entwicklung des innovativen Verpackungspark-Konzeptes. Dazu bietet er seinen Kunden an, ihr Werk unmittelbar an ein Wellpappwerk zu bauen. Ziel ist es, die Belieferung des Kunden so weit wie möglich zu automatisieren. Dadurch werden Zeit- und Kostenvorteile erzielt, die den Kunden mehr Flexibilität und dadurch einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen. Dieser wiederum, so die Überzeugung von Jürgen Heindl, wird auch das Wachstum von Progroup beschleunigen. Und auch dieses innovative Konzept geht auf. 1998 beim Bau des dritten Wellpappformatwerks PW03 in Burg bei Magdeburg wird das Modell zum ersten Mal umgesetzt …
...und acht Jahre später (2006) im emsländischen Schüttorf optimiert.
Auch in Offenbach an der Queich entsteht bereits ein Jahr später (2007) ein weiterer Verpackungspark.
Ein nächster Entwicklungsschritt ist das Verpackungspark-II-Modell, bei dem Progroup vor Ort beim Kunden ein Wellpappformatwerk errichtet. Dieses Verbundmodell entsteht durch die Integration mit einem bereits bestehenden Standort. Es zeichnet sich durch ein State-of-the-Art-Intralogistiksystem aus und wird 2015 erstmals im oberpfälzischen Plößberg realisiert.
Erfolgsformel Rückwärtsintegration
Der Bau der ersten Papiermaschine PM1 …
… und die Gründung der neuen Gesellschaft Propapier sind ein weiterer Beweis für den unternehmerischen Mut und die visionäre Weitsicht von Jürgen Heindl. Er hat früh erkannt, dass er sich unabhängiger machen muss vom immer volatileren Papiermarkt.
Wie immer macht Jürgen Heindl keine halben Sachen. In Burg bei Magdeburg baut er die damals schnellste Liner-Papiermaschine der Welt mit einer Geschwindigkeit von 1.300 bis 1.500 Metern pro Minute und einer Jahreskapazität von 450.000 Tonnen Wellpappenrohpapier.
Durch die damals einzigartige Papierproduktion mithilfe eines geschlossenen Wasserkreislaufs treibt Progroup ihre Technologieführerschaft weiter voran. Sie setzt damit völlig neue Standards in Sachen Nachhaltigkeit bei der Produktion von Wellpappenrohpapieren auf Altpapierbasis.
Inzwischen betreibt Progroup drei Papiermaschinen. Neben der in Burg auch in Eisenhüttenstadt (2010) …
… und seit Juli 2020 im sachsen-anhaltinischen Sandersdorf-Brehna.
Neue Maschinenbreite
Progroup setzt neue Maßstäbe in der Branche
Jürgen Heindl gelingt beim Bau des vierten Wellpappformatwerks im tschechischen Rokycany ein weiterer technischer Durchbruch:
Erstmals produziert dort eine Wellpappanlage mit einer Maschinenbreite von 3,35 Metern anstelle der in der Branche üblichen Breite von 2,50 oder 2,80 Metern. Auf der weltweit bedeutendsten Fachmesse „Corrugated“ in Paris stellt Heindl der staunenden Branche die Weltneuheit erstmals per Videoschaltung vor.
Im selben Jahr gründet Heindl Progroup Logistics. Die unternehmenseigene Spedition stellt die Wertschöpfungskette auch intern sicher: Die Papierfabriken werden zuverlässig mit dem Rohstoff Altpapier versorgt, die Wellpappwerke mit dem nötigen Wellpappenrohpapier. Die Gründung von Progroup Logistics ist damit ein zentraler Meilenstein in der Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens.
Progroup Logistics setzt optimierte Sattelzüge ein, damit der vorhandene Laderaum in den LKWs effizient genutzt wird. Sie verfügen über drei Meter Innenhöhe und ein Hubdach sowie bis zu 15 Meter Ladelänge. Dadurch können sie bis zu sechs Papierrollen mit jeweils 3,35 Metern Breite und einem Gewicht von jeweils rund vier Tonnen transportieren. Das entspricht einer Gesamtzuladung von bis zu 25 Tonnen.
Gründung Progroup AG
Schnelles Wachstum benötigt eine breite Basis
Alle einzelnen Tochtergesellschaften wurden in der Progroup AG eingegliedert und zusammengefasst. Das eröffnete neue Möglichkeiten für das rasant wachsende Familienunternehmen: eine bessere Kapitalmarktfähigkeit, Zugang zu alternativen Finanzierungsquellen, gesteigerte Produktivität und verbesserten Service für die Kunden.
2009 Markteintritt in Polen
Wichtiger Standort im Herzen Europas
Weiterer Knotenpunkt der Progroup-Wachstumsgeschichte: Polen ist zwar nicht das erste osteuropäische Land, in dem Progroup investiert, es hat sich zwischenzeitlich aber zu einem der wichtigsten Progroup-Standorte außerhalb Deutschlands entwickelt. Das 2009 in Betrieb genommene Wellpappwerk PW07 in Stryków war damals das größte in Polen und eines der leistungsstärksten in Europa.
Zur Stärkung und Ergänzung der Aktivitäten im Zentrum Europas geht Progroup im selben Jahr den Schritt über den Kanal nach Großbritannien und damit in den britischen und irischen Markt.
Pünktlich zum 25. Jubiläumsjahr von Progroup (2017) startet Jürgen Heindl den zweiten Produktionsstandort im Südwesten Polens: Trzcinica. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem schnellen Aufbau eines Verpackungspark-II-Modells. An diesem Standort wurde die Digitalisierung und Vernetzung mit dem Partnerunternehmen ehrgeizig vorangetrieben.
Im ersten Quartal 2023 erfolgt der Produktionsstart des Wellpappformatwerks PW14. Es grenzt an das bestehende Werk PW07 und produziert bis zu 200.000 Tonnen Wellpappformate pro Jahr. Damit zählt Stryków nun zu den weltweit größten Standorten für Wellpapp-Produktion.
Konsequente Umsetzung der Green Hightech-Strategie
Nach der Rückwärtsintegration mit den Papiermaschinen geht Jürgen Heindl den nächsten Schritt, um die Unabhängigkeit von Progroup zu stärken. Er gründet
die Propower GmbH und ergänzt den Standort Eisenhüttenstadt durch ein Heizkraftwerk. Es verwertet die im Werk anfallenden Reststoffe und versorgt die Papiermaschine PM2 mit Dampf und Strom. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen kann dadurch ebenfalls gesenkt werden.
Eine sehr weitsichtige Entscheidung, wie sich insbesondere heute zeigt. Seit März 2023 ist bereits das zweite Waste-to-Energy-Kraftwerk des Unternehmens im Bau. Es entsteht in direkter Nachbarschaft zur Papierfabrik PM3 in Sandersdorf-Brehna und geht im Jahr 2025 in Betrieb.
Der Standort Eisenhüttenstadt spielt eine weitere wichtige Rolle bei der Umsetzung der klaren Nachhaltigkeitsziele von Progroup. Hier begann mit dem Konzept der Papiermaschine PM2 der Weg der ressourcenschonenden Papiere des Unternehmens. Die innovative Maschinengeneration stellt hochproduktiv leichte Wellpappenrohpapiere mit Flächengewichten zwischen 70 und 130 g/m² her. Ihre hervorragenden Verarbeitungseigenschaften machen sie dabei zum idealen Grundstoff für leistungsfähigste Wellpappformate.
Offroad durch die Welt
Im Jahr 2014 beginnt mit der Next Story Tour für Jürgen Heindl eine neue Ära des Reisens. Nach dem Vorbild der „Expédition Citroën Centre-Asie“, bei der von 1931 bis 1932 erstmals Menschen entlang der Seidenstraße Asien mit Fahrzeugen durchquerten und die noch heute als eine der größten Expeditionen des 20. Jahrhunderts gilt, planen Jürgen Heindl und sein Team diese Tour.
Mit den Motorrädern und Geländewagen geht es gemeinsam mit Kunden, Partnern und langjährigen Mitarbeitenden quer durch zwei Kontinente zum Ursprung der Papierherstellung.
Die Idee dahinter: Progroup ist als Innovationsführer in der Papier- und Wellpappbranche bei Kunden und Mitarbeitern bekannt. Entlang der legendären Seidenstraßen- Route lässt sich die Tradition des Papiermachens bis hin zu modernsten Papierfabriken hautnah erleben.
25 Jahre Progroup mit Jubiläumsfeier "Ein Blick zurück nach vorn"
Fast auf den Tag genau feiert Progroup am 03.11.2017 an der Geburtsstätte, PW01 in Offenbach an der Queich, ihr 25-jähriges Bestehen.
Die Reise geht weiter
Nachdem Jürgen Heindl und seine Reisegefährten auf der "Next Story" Tour über drei Jahre (2014 bis 2016) auf neun Einzeletappen entlang der Seidenstraße den „Weg des Papiers“ im wahrsten Sinne des Wortes in entgegengesetzter Richtung „erfahren“ haben, geht die Expedition 2018 auf der Spice Road in umgekehrter Richtung von Ost nach West zurück. Der Kreis schließt sich.
Jürgen Heindl erhält die Wirtschaftsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz
Im Mai 2021 wurde Progroup-Gründer Jürgen Heindl durch Dr. Volker Wissing, zu dieser Zeit Landesminister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau für seine herausragenden unternehmerischen Leistungen mit der Wirtschaftsmedaille des Landes Rheinland-Pfalz geehrt.
Generationenwechsel
Die Erfolgsgeschichte geht weiter
Schon früh die richtigen Weichen gestellt: Das Ziel von Progroup ist es, mit ihrem einzigartigen Geschäftsmodell langfristig und nachhaltig am Markt zu wirken. Diese enge, generationenübergreifende Verbindung garantiert Kunden, Mitarbeitern und Partnern auch weiterhin die Kontinuität und Verlässlichkeit von Progroup. Zum Jahreswechsel 2022/2023 übergibt Jürgen Heindl den Vorstandsvorsitz an seinen Sohn Maximilian. Die Erfolgsgeschichte geht weiter.
Denkfabrik JH Holding stärkt Familienunternehmen durch innovative Impulse
Als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Progroup und Geschäftsführer der JH Holding GmbH bleibt Heindl ein Impulsgeber für das Unternehmen und die Branche. Auch sein Sohn Vinzenz bringt sich als Geschäftsführer der Professionals Academy aktiv ein. Diese unterstützt Kunden bei der Entwicklung langfristiger Strategien entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Die herausragende unternehmerische Lebensleistung Jürgen Heindls findet mit der Aufnahme in die Hall of Fame der Familienunternehmen im Januar 2023 eine würdige Auszeichnung.
70 Jahre Jürgen Heindl
Am 29. Januar 2025 feiert Jürgen Heindl seinen 70. Geburtstag. Sein Lebenswerk zeigt eindrucksvoll, wie Mut, Weitsicht und unternehmerische Verantwortung langfristige Erfolge schaffen können.