- Umwelt
Wölfe, Wisente oder Mufflons: 400 Tiere aus 15 europäischen Arten leben im Wild- und Wanderpark Südliche Weinstraße bei Silz. Progroup unterstützt als Unternehmen aus der Region das nachhaltige Konzept des beliebten Ausflugsziels.
Frech ist sie, die Ziege. Sie kommt immer näher, berührt mit ihren Hörnern die mit Butterbroten gefüllte Papiertasche, die am Kinderwagen baumelt. Der Insasse des Wagens – ein einjähriges Stadtkind – ist fasziniert von dem neugierigen Tier. Es gibt viele Ziegen im Wild- und Wanderpark Silz, aber nur diese hat sich heute auf den Weg zum Eingang gemacht, um die sechsköpfige Familie zu begrüßen. Berührungsängste hat weder die blökende Ziege noch der Einjährige. Die Eltern schaffen es währenddessen, sich samt Sandwich-Tasche und Kleinkind von der Ziege loszueisen. Dafür haben sie Futter an der Kasse gekauft und die ersten Happen der Ziege und den Hühnern gegeben. Das Futter für die Tiere wird im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb des Parks produziert. „Wir wollen geschlossene Kreisläufe. Der eigene Betrieb hat uns während der Corona-Krise, in der die Kosten gestiegen sind, geholfen“, erklärt Daniel Kraus, Geschäftsführer des Parks, der dem Landkreis Südliche Weinstraße gehört.
25000 € hat Progroup gespendet
Geholfen hat auch die Unterstützung durch Progroup, die weit über die letztjährige Spende in Höhe von 25.000 Euro hinausgeht. Teil dessen war auch eine Baumpflanzaktion vor Ort. Alte Obstbaumsorten und Edelkastanien dienen künftig den Tieren als Futterquelle und sind außerdem gut für das Klima. Das Thema Nachhaltigkeit und Liebe zur Heimat verbinde die Eigentümer-Familie mit dem Wildpark, was sich in konkreten Hilfsangeboten niederschlägt, freut sich Kraus. Die Unterstützung für den Druck neuer Infoflyer sei zum Beispiel schon zugesagt worden.
400 Tiere sind zu bestaunen
Nach dem Streichel-Gehege führt der Weg die Besucher auf den kleinen Hügel zu den Wölfen. Die Familie ist erstaunt, wie ruhig die drei Tiere in ihrem Gehege sind. Die Wölfe liegen faul auf dem Gras. Sprachlos und ehrfürchtig steht die Familie vor dem Zaun. Die Stille wird von einem lauten „Kikeriki“ unterbrochen. Kein Wolfsgeheule – nur dieses schlichte, aber penetrante „Kikeriki“ von einem Hahn, der auf der anderen Seite des Parks kräht. Und nun kommen tiefe „Kroak“-Laute der Dutzenden Kolkraben hinzu, die über dem Wolfsgehege flattern und auf den Bäumen lauern. „Sie kommunizieren mit den Wölfen“, sagt Kraus. Die Rabe-Wolf-Gespräche haben einen Anlass, erklärt der 42-Jährige und zeigt auf den Pick-up, der hinter dem Gehege angehalten hat. Ein Tierpfleger wirft rohe Fleischstücke über den hohen Zaun ins Gehege: Das interessiert die fliegenden Allesfresser jetzt mehr als die Wölfe, die offenbar satt sind. Diese bewegen sich langsam zu den drei Vier-Kilo-Fleischstücken, werfen einen Blick darauf und legen sich dann wieder hin. Die Raben greifen ihre Portionen ab. Ein guter Nachbar für die Menschen in der Region sein zu wollen, auch das eint den Wildpark Silz und Progroup. Deshalb unterstützt das familiengeführte Unternehmen gezielt Projekte in den Bereichen Umwelt sowie Förderung von Kindern und Jugendlichen. Mit dem Spendengeld konnten im vergangenen Jahr zum Beispiel Tagesfreizeiten für Kinder angeboten werden. Der Park ist ein außerschulischer Lernort, Zielgruppe des Parks sind Familien mit Kindern. Auf dem Wanderweg können diese auch kleine Pferde füttern, Wildschweine und Wisente beobachten. Wer sich auf dem 100 Hektar großen Park für die kurze Runde entscheidet, muss einige steile Wege bergauf und ab gehen. Familien mit Kinderwagen sollten also nicht zu viel Gepäck mitnehmen. Die lange Runde ist ebener, aber benötigt gut zwei Stunden Fußmarsch.
100 Hektar ist der Wild- und Wanderpark groß
Viele Besucher gönnen sich im Park ein Picknick und lassen sich ihre Pausenbrote auf den Holzbänken in der freien Natur schmecken. Auch die Bänke wurden mit Spenden der Progroup finanziert. Familien aus der Region haben sie aufgebaut und daher gibt es auf den meisten Bänke Schilder mit den Namen der Unterstützer. 10.000 Menschen mehr als im Vorjahr kamen 2020. Neben den 400 Tieren gehören auch der Abenteuerspielplatz und die Grillhütte zu den Attraktionen.