1 UNSER UNTER NEHMEN EIN EXPANDIERENDES FAMILIENUNTERNEHMEN _____ Unsere Unternehmensstrategie Geschäftsmodell Digitale Transformation 7 UNSERE NACHHALTIGEN PRODUKTE ___________________ 12 Teil der Kreislaufwirtschaft Green Hightech Wertschöpfung in Europa Wellpappe statt Plastik GESCHÄFTSETHIK UND COMPLIANCE 14 Unser Compliance-Kodex Zusammenarbeit mit Lieferanten Hinweisgebersystem INTERVIEW MIT MAXIMILIAN HEINDL 16 IN HALTS VER ZEICH NIS

20 21 NACH HALTIG KEITS BERICHT

UNSER UNTER NEH MEN EIN EXPANDIERENDES FAMILIENUNTERNEHMEN ▪ ▪ ▪ UNSERE UNTERNEHMENSSTRATEGIE GESCHÄFTSMODELL DIGITALE TRANSFORMATION UNSERE NACHHALTIGEN PRODUKTE ▪ ▪ ▪ ▪ TEIL DER KREISLAUFWIRTSCHAFT GREEN HIGHTECH WERTSCHÖPFUNG IN EUROPA WELLPAPPE STATT PLASTIK GESCHÄFTSETHIK UND COMPLIANCE ▪ ▪ ▪ UNSER COMPLIANCE-KODEX ZUSAMMENARBEIT MIT LIEFERANTEN HINWEISGEBERSYSTEM INTERVIEW MIT MAXIMILIAN HEINDL 1

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S UNSERE NACHHALTIGEN PRODUKTE TEIL DER KREISLAUFWIRTSCHAFT Die Produkte von Progroup sind Para­ debeispiele der Kreislaufwirtschaft. Als Rohstoff für unsere Wellpappen­ rohpapiere verwenden wir ausschließ­ lich Altpapier. Das Endprodukt ist erneut ein recycelfähiges Produkt, denn an ihrem Lebensende werden die Wellpappen durch die Abfalltrennung weitgehend aufbereitet und wiederver­ wendet – überall in Europa. Progroup ist an ihren Produktionsstandorten FSC®­ zertifiziert und entspricht entweder dem Standard „FSC® Recycled“ oder oder dem Standard „FSC® Mix“. Auch unsere Produktionsprozesse folgen dem Kreislaufgedanken: Energie erzeugen wir aus Produktions­ rückständen und Reststoffen in unse­ rem Heizkraftwerk in Eisenhüttenstadt (Brandenburg), unsere Wasserkreisläufe sind an zwei der drei Papiermaschinen geschlossen und Wellpappenabfälle führen wir als Rohstoff für die Papier­ herstellung in den Produktionszyklus zurück. GREEN HIGHTECH Seit unserer Gründung verfolgen wir eine Greenfield­Strategie: Wir kaufen keine bestehenden Fabriken auf, sondern bauen unsere Produktions an­ lagen immer neu und an ausgewählten Standorten. So können wir hocheffi­ ziente, flexible und technologisch führende Anlagen errichten, die dem Marktstandard weit voraus sind. DIGITALE INTEGRATION VON PROZESSEN Digitale Verknüpfung aller Teilnehmenden der Supply Chain Übergreifendes Ausbalancieren von Bedarfen und Kapazitäten zur Erzielung des Gesamtoptimums Zuverlässige Just-in-time- Belieferung der Kunden innerhalb von 24 bis 48 Stunden Unsere Maschinen sind nicht nur besonders effizient beim Energie­ und Wasserverbrauch, sondern wir können mit ihnen auch Papiere und Wellpappen herstellen, die besonders leicht sind. Trotz geringeren Material­ einsatzes sind sie ebenso stabil wie her­ kömmliche Produkte. Mit nextboard® haben wir eine Wellpappe entwickelt, bei der wir das Flächengewicht bei gleichbleibender Qualität immer weiter reduzieren. Für unsere Kunden bedeutet dies ein geringeres Transport­ gewicht und Transportvolumen. Zusätzlich sparen die Produkte Roh­ stoff, Wasser und Energie bei der Herstellung und haben einen geringe­ ren CO₂­Ausstoß. Wir nennen sie nextgeneration®. Auch für die Produktion besonders stabiler Wellpappen, für deren Herstellung üblicherweise Frisch­ faserpapier benötigt wird, haben wir eine Alternative. Sie besteht wie alle unsere Wellpappenrohpapiere aus 100 Prozent Altpapier. MODELLFABRIK PAPIER Progroup ist Gesellschafter der „Modell- fabrik Papier“, eines 2021 gegründeten gemeinnützigen Unternehmens, das Wissenschaft und Wirtschaft verknüpft. Gemeinsam wird an der Entwicklung von Produktionsprozessen gearbeitet, die einen Beitrag zur Klimaneutralität der Papierbranche bis 2050 leisten können. Dafür beschäftigen sich derzeit Arbeits- gruppen mit Themen wie Rohstoffe, Digitalisierung, Energie oder Bioökonomie. Mehr unter: modellfabrikpapier.de WERTSCHÖPFUNG IN EUROPA Viele Unternehmen sind dabei, ihre Produktionsstandorte und globalen Lieferketten mühsam nach Europa zurückzuholen. Dieses Problem hat Progroup nicht. Wir produzieren

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S GESCHÄFTSETHIK UND COMPLIANCE Wir sind ein Familienunternehmen, das mit seinen Kunden und Auftrag­ nehmern über Jahrzehnte hinweg vertrauensvoll zusammenarbeitet. Fairness, Gesetzestreue und Integrität verstehen wir als Basis unserer Unter­ nehmenskultur. Gleichzeitig wächst unser Unternehmen, die Strukturen von Progroup werden komplexer und unsere Lieferketten diverser. Deshalb wird es zunehmend wichtiger, Geschäftsethik nicht nur vorzuleben, sondern Beschäftigten konkrete Hilfe­ stellung für integres Handeln bei der täglichen Arbeit zu geben. Zudem haben wir die Aufgabe, auch Geschäfts­ partner*innen zu verpflichten, ethische und gesetzliche Normen zu befolgen und die Einhaltung zu kontrollieren, soweit dies möglich ist. Darüber hinaus müssen wir Menschen die Kontaktauf­ nahme mit Progroup leicht machen, wenn sie Compliance­Verstöße melden möchten. Dies gilt sowohl für Mitar­ beitende im In­ und Ausland als auch für alle anderen Personen. An diesen Themen arbeiten wir. Ethisches Geschäftsgebaren sichern und stärken wir insbesondere durch einen Compliance­Kodex, unsere Einkaufsgrundsätze und ein Hinweis­ gebersystem, das sowohl für Mitar­ beiter*innen als auch für Externe zugänglich ist. Das Thema Compliance haben wir in unserem Unternehmen strukturell verankert. Zuständig im Vorstand ist Dr. Volker Metz. An ihn berichtet monatlich der Chief Compliance Officer. Alle Mitarbeitenden müssen in regelmäßigen Abständen eine allgemeine Compliance­Schulung absolvieren. Die Teilnahme über­ Maximilian und Jürgen Heindl mit Bernhard Lemmink, Geschäftsführer des Verpackungspark-Partners Lewell prüfen wir. Darüber hinaus halten wir weitere verpflichtende Schulungen, etwa in Kartellrecht oder Dateschutz, vor. Für den Berichtszeitraum sind keinerlei Diskriminierungsvorfälle bekannt. UNSER COMPLIANCE-KODEX Progroup hat einen Compliance­ Kodex, der die Grundregeln für das Verhalten im geschäftlichen Kontext beschreibt und der Belegschaft Hilfestellung gibt, um Fälle von Korruption oder Beste­ chung zu erkennen. Wir erklären darin außerdem den Umgang mit Zuwendun­ gen oder Interessenkonflikten und formulieren unseren unbedingten Anspruch bei den Themen Umwelt­ schutz, Arbeitnehmer*innen­ und Men­ schenrechte sowie Arbeitssicherheit. Die Beachtung des Kodex durch die Organe und Beschäftigten von Progroup ist unser oberstes Gebot. Bei verpflich­ tenden Schulungen werden alle Mitar­ beiter*innen explizit auf den Kodex hingewiesen und für die wichtigsten Inhalte besonders sensibilisiert. ZUSAMMENARBEIT MIT LIEFERANTEN Der Zentraleinkauf bei Progroup ist werksübergreifend organisiert. Ihm obliegt die Verantwortung für die konzernweite operative und strategische Beschaffung verschie­ dener Produkte und Dienstleis­ tungen wie Arbeitskleidung oder Hilfs­ und Betriebsstoffe. Für die Beschaffung von Altpapier sowie von Produkten und Dienstleistun­ gen im Zusammenhang mit der Logistik sind jeweils eigenständige Abteilungen zuständig. Alle Papierwerke von Progroup sind nach DIN ISO 14001 und DIN ISO 50001 zertifiziert beziehungsweise EMAS­ge­ prüft. Auch unser Heizkraftwerk der Progroup Power 1 ist EMAS­geprüft. Die Wellpappwerke sind nach DIN ISO 50001 zertifiziert. Daher ist es für uns von Relevanz, dass sich auch unsere Lieferanten um Umweltschutz und die Reduzierung des CO₂­Ausstoßes aktiv bemühen.

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S Maximilian und Jürgen Heindl

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S Herr Heindl, was ist nachhaltig an Progroup? Unser gesamtes Geschäftsmodell ist auf nachhaltiges Wirtschaften aus­ gelegt, denn wir setzen in allem auf Langfristigkeit: bei unseren Investi­ tionen, bei der Laufzeit unserer Anlagen, bei unseren Kunden­ und Lieferanten beziehungen. Dieser lange Atem mag daran liegen, dass wir ein Familienunternehmen sind. Wir denken generationsübergreifend und handeln enkelsicher. Wichtig ist mir außerdem der Aspekt unserer sozialen Nachhaltigkeit und Verantwortung. Wir schaffen attraktive und sichere Arbeitsplätze, oft in struk­ turschwächeren Regionen. Wir i nves­ tieren in die Weiterbildung unserer Mitarbeitenden. Und wir engagieren uns gemeinnützig, insbesondere für die Förderung von Kindern und Jugend­ lichen. Auch das hat mit unserer Vorstellung von Langfristigkeit und Zuverlässigkeit zu tun – uns als guter Nachbar in den Regionen unserer Standorte einzubringen. Auch das Kerngeschäft von Progroup ist nachhaltig… Wir haben uns bei der Unternehmens­ gründung bewusst für ein nachhaltiges Produkt entschieden. Wellpappe ist recycelbar und damit Teil einer gut funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Kern der Unternehmensstrategie ist „Wachstum“. Kann Wachstum überhaupt nachhaltig sein? Ein wesentlicher Pfeiler unserer Wachstumsstrategie ist es, auf neueste Technologien zu setzen. Gerade bei Maschinen hat das sehr viel mit Nach­ haltigkeit zu tun: Unsere Maschinen sind im Hinblick auf den Energie­ und Wasserbedarf besonders effizient und produzieren darüber hinaus erheblich weniger Staub und Hitze als ältere. Außerdem stellen wir mit unserer nextgeneration® – nextboard®­Well­ pappformate aus nextfibre®­Wellpap­ pen rohpapieren – Produkte her, die bei gleicher Stabilität leichter sind als herkömmliche Wellpappen und somit Rohstoffe sowie Transportemissionen einsparen. Auch unser Geschäftsmodell der Verpackungs parks ist nachhaltig: Gemeinsam mit unseren Kunden ziehen wir Wellpappenproduktion und Verpackungsproduktion an einem Standort zusammen. Der Vorteil: Die Wellpappe muss zur Weiterverarbeitung nicht mehr transportiert werden, was den Straßenverkehr entlastet und CO₂­Emissionen reduziert. Das bringt uns zum nächsten Thema: Die Papierherstellung ist ressourcenintensiv. Wie können Sie gegensteuern? Zunächst verbraucht die Produktion von Recyclingpapier erheblich weniger Ressourcen als die Produk­

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S Geschlechterverhältnis. Weil in der Papier­ und Wellpappenindustrie viele Jobs mit körperlicher Arbeit verknüpft sind, arbeiten in der gesamten Branche vergleichsweise wenig Frauen. Aber wir wollen uns dem Thema widmen. Unter den Gehaltsempfänger*innen streben wir bis 2030 einen Anteil von 50 Prozent Frauen an, bei den Führungs­ kräften von 20 Prozent. Warum? Wir verbrennen Biomasse und Rest­ stoffe etwa in einem Verhältnis von 50:50. Biomasse ist rechnerisch CO₂­neutral, aber andere Reststoffe sind es nicht. Allerdings gibt es bisher für diese anderen Reststoffe keinen klügeren Weg der Verwendung. Wir generieren Energie daraus. Wie soll Progroup dann bis 2045 klimaneutral werden? Technologien wie CO₂­Abscheidung und ­Speicherung können in diesem Zusammenhang in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Jedoch müssen sie reif sein und die regulatorischen Rahmenbedingungen müssen stim­ men, bevor wir einsteigen. Aber ich denke, dass sich in den nächsten zwei, drei Jahren einiges tun wird. Was halten Sie von Kompensa- tionszahlungen? einzubringen. Ich finde es wichtig, die­ ses Engagement auch zu würdigen und zu schauen, wie wir die Anregungen aufnehmen können. Für so etwas haben Sie Zeit? Dafür nehme ich mir Zeit. Eine gute Unternehmenskultur ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor, definitiv kein „weicher“ Faktor, wie manche immer noch denken. Menschen wollen Freude an ihrer Arbeit haben, sie wollen gehört werden und mitgestalten. Nur wenn das funktioniert, identifizieren sie sich mit ihrem Unternehmen und enga­ gieren sich für die gemeinsame Sache. Eine Win­win­Situation. Bei Progroup ist häufig die Rede von werteorientierter Unter- nehmensführung. Was verstehen Sie darunter? Es ist mir wichtig, für unsere Mitarbei­ terinnen und Mitarbeiter das best­ mögliche Arbeitsumfeld zu schaffen. Wir bieten ihnen hochmoderne Arbeitsplätze, Hightech­Werke, ein angenehmes Arbeitsklima und eine verbindende Unternehmenskultur. Wir schaffen langfristige Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten. Gemeinsam können wir so unsere anspruchsvollen Ziele erreichen. Ich bin davon überzeugt, dass unser Unter­ nehmen insgesamt einen Wert für die Gesellschaft darstellt. Wir machen vor, wie man Ressourcen einspart, wie man kreislauffähige Produkte schafft und dass man damit erfolgreich sein kann. BIS 2030 STREBEN WIR 50% FRAUEN UNTER DEN GEHALTS- EMPFÄNGER*INNEN AN Das CO₂ ist dadurch nicht aus der Luft. Ziel muss immer sein, Emissionen zu vermeiden. Sinnvoll sind Kompen­ sationszahlungen deshalb nur bedingt, sie können nur das allerletzte Mittel sein. Progroup wächst. Jetzt hat sich Ihr Unternehmen eine Frauenquote verordnet. Wie hängt das zusam- men? Wir möchten, dass Progroup für gut ausgebildete Menschen attraktiv ist. Dazu gehört ein ausgeglichenes Sie leiten bei Progroup einen Arbeitskreis zur Unternehmens kultur. Was heißt das konkret? Wir überlegen gemeinsam, wie wir unsere Unternehmenswerte in die täg­ lichen Prozesse integrieren und weiter­ entwickeln können. Im Augenblick schauen wir uns die Ergebnisse der aktuellen Mitarbeiterbefragung an. Viele Kolleginnen und Kollegen haben in der Umfrage nicht nur die obligato­ rischen Kreuze gesetzt, sondern ihre Antworten ausführlich erläutert. Das zeigt, wie groß das Interesse ist, sich

STAKE HOLDER UND W ENT ES LI HKEIT C 2 IDENTIFIKATION WESENTLICHER THEMEN DIALOG MIT UNSEREN STAKEHOLDERN NACHHALTIGKEITSORGANISATION

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S UNSERE WESENTLICHEN NACHHALTIGKEITSTHEMEN SDG Wesentliches Thema Messgröße Spezifische CO²e-Emissionen (t CO²e /t Gesamtoutput**) Reduktion des CO²-Ausstoßes (Scope 1 und 2)* Spezifische CO²e-Emissionen Wellpappe (t CO²e/1.000 m2) CO²e-Emissionen gesamt (t CO²e) Reduktion des Wasserverbrauchs Spezifische Frischwassermenge (m³ /t Gesamt output**) Einsatz Kraftliner (Anteil an der insgesamt eingesetzten Papiermenge) Reduktion des Rohstoffeinsatzes Flächengewicht (g/m²) Stärkung der Chancengleichheit Frauenanteil Gehaltsempfänger*innen Frauenanteil Führungspositionen Verbesserung der Arbeitssicherheit Meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1 Mio. Arbeitsstunden * Aufgrund fehlender Verfügbarkeit wurden für die Berechnung der Emissionen im Jahr 2021 zum Teil Emissionsfaktoren aus Vorjahren angewandt. ** Der Gesamtoutput setzt sich zusammen aus dem Output Wellpappenrohpapier und Wellpappformate, jeweils in Tonnen. *** Branchendurchschnitt: Papiermaschinen: 17,3 Wellpappformatwerke: 11,7 Heizkraftwerk: 11,1

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S DIALOG MIT UNSEREN STAKEHOLDERN Um die Strategie von Progroup optimal auszurichten, führten wir mehr als 30 Gespräche mit Stakeholdern. Zu ihnen gehörten interne Stakeholder wie die Inhaberfamilie, das Management und weitere Beschäftigte, aber auch externe Stakeholder wie Lieferanten, Kapital geber und Verbände. Der Stakeholderdialog war zweistufig aufgebaut. Eine Befragung der Mit ­ arbeiter*innen und erste Gespräche mit externen Anspruchsgruppen wurden im Rahmen einer Masterarbeit durchgeführt. Mittels Online­Frage­ bogen wurde in diesem Zuge eine mög­ lichst breite Adressierung der Beschäf­ tigten angestrebt. Auf der Basis dieser Ergebnisse erfolgte auf der zweiten Stufe des Dialogs ein vertiefender Aus­ tausch, an dem das gesamte Nachhal­ tigkeits team teilnahm. Intern fanden anschließend Gespräche mit ausge­ wählten Expert*innen verschiedener Bereiche statt. Mit externen Stakeholdern führten wir jeweils direkte Gespräche, strukturiert nach zuvor definierten Inhalten. Diese waren auf die Arbeitsfelder des jewei­ ligen Gegenübers abgestimmt. Beispiels­ weise tauschte sich das Team mit Vertre­ ter*innen eines Maschinenbauers über Modifikationen zur Steigerung der Energie effizienz zukünftiger Maschinen­ generationen aus, während Kreditinsti­ tute zu ihren Anforderungen bezüglich der Offenlegung von Nachhaltigkeits­ indikatoren befragt wurden. Zusätzlich haben wir Anfragen von Investoren einbezogen und ausgewertet. Insgesamt ist festzustellen, dass sich unsere externen Stakeholder zuneh­ mend darum bemühen, Nachhaltig­ keitsmaßnahmen in ihre Tätigkeit zu integrieren, besonders im Bereich CO₂­Reduktion und ­Kompensation. Was die Erwartungshaltung an Progroup betrifft, ergab die Stakeholderbefragung, dass vor allem die Eigentümerfamilie und das Management sowie der Kapital­ markt die Bearbeitung von Nachhaltig­ keitsthemen durch Progroup erwarten. Deutlich wurde auch, dass sich in der Regel eher große B2B­Kunden und Endkunden für Nachhaltigkeitsas­ pekte unserer Produkte interessieren, während das Interesse bei kleineren Kunden und Lieferanten unterschied­ lich ausfällt. Im Hinblick auf unsere Mitarbei­ ter*innen lässt sich zusammenfassend sagen, dass sie Progroup als nachhaltig wahrnehmen und sich mit den öko­ logischen Themen, die das Unterneh­ men verfolgt, identifizieren. Bei spezi­ fischen Arbeitnehmer*innenthemen wünschen sich viele ein stärkeres Enga­ gement seitens Progroup, was wir Ende des Jahres 2022 angehen. Außer­ dem überprüfen wir das Potenzial von Nachhaltigkeitsmaßnahmen, die nach Einschätzung unserer Beschäftig­ ten in ihrem Einflussbereich umgesetzt werden könnten. BERÜCKSICHTIGTE STAKEHOLDERGRUPPEN Politik/Gesetzgeber EU D, PL, F, CZ, IT, UK Bundesländer Gemeinde Standortgemeinde, Politik Vereine, gesell- schaftliche Gruppen Anwohner*innen Politik/Geldgeber EU Green Deal Nationale Förderung Kunden Verpackungspark- Kunden Flächen-Kunden Kapitalmarkt Investoren Banken Ratingagenturen Familie, Aufsichtsrat, Vorstand Endkunden Mitarbeitende Corporates (EU, global) KMU (div. Branchen) Aktuelle Mitarbeitende Zukünftige Mitarbeitende Gesellschaft NGOs Wissenschaft E-Commerce Konsument*innen Partner & Lieferanten Entsorger Maschinenbau Speditionen Weitere Lieferanten

ÖKO LOG IE KREISLAUFWIRTSCHAFT IN DER PRAXIS UNSERE ROHSTOFFE ▪ ▪ WENIGER ROHSTOFFE IN DER WELLPAPPE RECYCLINGFASER STATT FRISCHFASER WASSER UND ABWASSER ▪ ▪ BIOLOGISCHE WASSERBEHANDLUNG REDUKTION VON ABWASSER ENERGIE UND EMISSIONEN ▪ UNSERE HEIZKRAFTWERKE ▪ TREIBHAUSGASBILANZ 3

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S UNSERE ROHSTOFFE Unser wichtigster Rohstoff sind Alt­ papiere verschiedener Qualitäten. Dieser Sekundärrohstoff wird zuneh­ mend rar und teuer, da die Nachfrage nach altpapierbasierten Papieren immer weiter steigt. Der Markt ist umkämpft, dennoch bleibt der Rückgriff auf Altpapier ökologisch sinnvoller als der Bezug von Frischfaser, die – davon abge­ sehen – ebenfalls rar und teuer ist. Darüber hinaus reduzieren wir das Flächengewicht unserer Wellpappen und beschäftigen uns mit alterna­ tiven Materialien. WENIGER ROHSTOFFE IN DER WELLPAPPE Wir bemühen uns darum, unseren Rohstoffeinsatz zu reduzieren. Deshalb stellen wir Wellpappen her, die zuneh­ mend leichter werden und dabei weiterhin die technischen Anforde­ rungen erfüllen. Seit 2012 haben wir das durchschnittliche Flächenge­ wicht um 1,8 Prozent verringert und peilen bis 2025 eine Reduktion um 3 Prozent, bis 2030 eine Reduktion um 5 Prozent an. Unsere gewichtsoptimierten Produkte sind nextboard®­Wellpappen. Sie haben neben einer erheblich verbes­ serten Ökobilanz ein um 15 Prozent geringeres Volumen als die herkömm­ lichen Wellpappensorten von Progroup, was Lager­ und Transportkosten spart. Dabei zeichnet sich nextboard® durch höhere Druckfestigkeit und Kanten­ stauchwerte aus als andere Produkte mit gleichem Rohstoffeinsatz. Die besondere Stabilität gelingt uns durch eine veränderte Wellpappenarchi­ tektur. REDUKTION DES ROHSTOFFEINSATZES Messgröße Flächengewicht (g/m²) 2012 497 2021 489 (- 1,8 %) Ziel 2025 - 3 % Ziel 2030 - 5 % RECYCLINGFASER STATT FRISCHFASER Für Wellpappen, die besonders wider­ standsfähig sein müssen, kaufen wir Kraftliner zu. Kraftliner ist Rohpapier, das zum überwiegenden Teil aus Frisch ­ faser besteht und dadurch besonders robust ist. Kraftliner verwenden wir ausschließlich für die Wellpappendecke, denn er ist teurer als Recy clingpapier und seine Ökobilanz ist schlechter. In unserer Papierfabrik in Burg sind wir jedoch in der Lage, ein Wellpappen­ rohpapier aus Recyclingfasern herzu­ stellen, das ebenso robust ist, wir nennen es „Proliner K“. In vielen Fällen können wir das auf Frischfaser basie­ rende Wellpappenrohpapier durch dieses Recyclingrohpapier ersetzen. Unser Ziel ist es, im Jahr 2025 im Ver­ gleich zu 2012 den Kraftlineranteil um rund 25 Prozent zu senken; im Jahr 2030 soll die Einsparung 30 Prozent betragen. Durch die vermehrte Verwendung von Proliner K reduzieren wir nicht nur den Holzverbrauch in unserer vorge­ lagerten Wertschöpfungskette, sondern erzielen auch einen erheblichen ener­ getischen Vorteil. REDUKTION DES ROHSTOFFEINSATZES Messgröße Einsatz Kraftliner (Anteil an der insgesamt eingesetzten Papiermenge) 2012 14 % 2021 11 % (- 20 %) Ziel 2025 - 25 % Ziel 2030 - 30 % WASSER UND ABWASSER Nicht die Wellpappenproduktion, aber die Papierherstellung ist wasserintensiv. In unseren Papierfabriken nutzen wir Wasser nicht nur im Produktionsprozess, etwa um Altpapier aufzulösen, sondern auch zum Kühlen und Reinigen der Anlagen. Um den Verbrauch zu reduzieren, arbei­ ten wir an zwei unserer drei Papierma­ schinen mit geschlossenen Wasser­ kreisläufen (PM1 in Burg und PM3 in Sandersdorf­Brehna). Dadurch entsteht an beiden Maschinen kein Produktions­ abwasser, an der PM3 lediglich Abwasser aus Nebenanlagen der Papiermaschine. Diese Technologien sind in unserer Branche einzigartig.

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S So ist es uns in den letzten Jahren gelungen, unseren Frischwasserbedarf pro Tonne Gesamtoutput erheblich zu senken. Im Vergleich zu 2012 betrug die Reduktion 2021 rund 37 Prozent. Damit haben wir unser ursprünglich für 2025 gesetztes Ziel von minus 35 Prozent bereits heute erreicht. Dies ist insbesondere auf die fortschrittliche Technologie unserer im Jahr 2020 in Betrieb genommenen Kreislaufwas­ serbehandlungsanlage an der PM3 zurückzuführen. REDUKTION WASSERVERBRAUCH Messgröße Spezifische Frischwassermenge* (m³/t Gesamtoutput**) 2012 3,27 2021 2,07 (- 37 %) Ziel 2025 - 35 % Ziel 2030 - 40 % * ** Schließt nicht unseren Verwaltungs­ standort in Landau ein. Der Gesamtoutput setzt sich zusam­ men aus dem Output Wellpappen­ rohpapier und Wellpappformate, jeweils in Tonnen. Im Jahr 2030 soll die Reduzierung der spezifischen Frischwassermenge – bezogen auf eine Tonne Gesamtout­ put – bei 40 Prozent liegen. Der Gesamtwasserbedarf lag 2021 bei 6.406.185 Kubikmeter *. Da unser Unternehmen wächst, wird auch der Wasserbedarf mittelfristig steigen. Dennoch ist Progroup im Vergleich zu anderen Unternehmen der Papier­ industrie beim Wasserverbrauch besonders sparsam. Im Durchschnitt benötigen wir knapp 3,5 Kubikmeter Wasser pro Tonne Wellpappenroh­ papier. BIOLOGISCHE WASSERBEHANDLUNG Unsere Papierfabrik PM3 in Sanders­ dorf­Brehna ist nicht nur eine der effizientesten Papiermaschinen der Welt, wir haben dort auch eine hochmoderne biologische Kreislauf­ wasserbehandlungsanlage integriert, die überhaupt erstmals verbaut wurde. Sie vermindert den Frischwasserein­ satz gegenüber vergleichbaren Fabriken um rund 80 Prozent. Verunreinigungen, die aus dem Altpapier ins Prozesswas­ ser gelangen, werden in der Anlage un­ ter anaeroben Bedingungen biologisch abgebaut und in Biogas umgewandelt. Dieses speisen wir zur Dampfpro­ duktion ins Kesselhaus ein. Der Dampf wiederum wird für die Trocknung an der Papiermaschine benötigt. Auf diesem Weg verbraucht die gesamte Anlage bis zu 10 Prozent weniger fossile Ressourcen. In Sandersdorf­Brehna sparen wir durch diese Technik jährlich bis zu 3.750.000 Kubik meter Frisch­ wasser und bis zu 62.000.000 Kilo­ wattstunden Erdgas. REDUKTION VON ABWASSER Durch die geschlossenen Kreisläufe hat sich nicht nur unser Frischwasser­ bedarf, sondern auch unser Abwasser­ aufkommen in den letzten Jahren drastisch reduziert. An der PM1 fällt kein, an der PM3 ausschließlich Abwasser aus Nebenanlagen an. Das Abwasser an der PM2 wird durch den Trink­ und Abwasserzweckverband Oderaue nach dem Stand der Technik behandelt. Abwässer aus unseren Wellpappformatwerken bedürfen keiner besonderen Klärung, sondern gelangen über die Kanalisation in die öffentlichen Abwasserbehand­ lungsanlagen. ENERGIE UND EMISSIONEN Ebenso wie für viele andere produzie­ renden Unternehmen ist Klima­ neutralität für Progroup eine große Herausforderung. In Deutschland gehört die Papierindustrie zu den drei energieintensivsten Branchen. Für die Produktion von Recyclingpapier wird zwar weniger Energie benötigt als für Frischfaserpapier***, dennoch ist auch unser Unternehmen in hohem Maß energieabhängig. Die endgültige Trocknung des Wellpappenrohpapiers erfolgt mit Dampf, dessen Herstellung energetisch aufwendig ist. Wir optimieren fortlaufend unsere Anlagen, um Dampf und Heizenergie effizienter einzusetzen. Gleichzeitig ist der derzeit effektivste Hebel, um Kosten und Emissionen zu reduzieren, der Betrieb von Heizkraftwerken, die uns zudem von Gas unabhängiger machen. *** Für mehr Information zum Thema Recyclingpapier siehe: https://www.umweltbundesamt.de/ themen/recyclingpapier­eine­gute­ alternative­zu

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S REDUKTION CO²-AUSSTOSS (SCOPE 1 UND 2)* Messgröße Spezifische CO²e-Emissionen** (t CO²e/t Gesamtoutput***) 2012 0,32 2021 0,23 (- 28 %) Ziel 2025 - 35 % Ziel 2030 - 40 % Messgröße CO²e-Emissionen gesamt** (t CO²e) 2012 527.821 2021 712.041 Ziel 2025 Konstante Emissionen bei weiterem Unternehmenswachstum Ziel 2030 Konstante Emissionen bei weiterem Unternehmenswachstum Messgröße Spezifische CO²e-Emissionen Wellpappe** (t CO²e/1.000 m2) 2012 0,245 2021 0,177 (- 28 %) Ziel 2025 - 35 % Ziel 2030 - 40 % UNSERE HEIZKRAFTWERKE Unser erstes Kraftwerk in Eisenhütten­ stadt haben wir 2016 von der EnBW übernommen und betreiben es seither selbst. Das zweite soll ab Ende 2022 in Sandersdorf­Brehna entstehen. Hier befinden wir uns im Genehmigungs­ verfahren. Beides sind Heizkraftwerke, in denen wir insbesondere Reststoffe aus der Papierherstellung sowie Ersatz­ brennstoffe (EBS) energetisch verwerten. In Eisenhüttenstadt produzieren wir im Jahr etwa 1,2 Millionen Tonnen Dampf und ca. 130 Gigawattstunden Strom. Damit decken wir, mit Aus­ nahme der Revisionszeiten des Kraft­ werks, den gesamten Dampfbedarf der PM2 ab. Die Menge des erzeugten Stroms entspricht ca. 50 bis 60 Prozent des Strombedarfs der PM2, wurde im Berichtszeitraum aus netz regulatori­ schen Gründen jedoch ins Stromnetz eingespeist. Das Heizkraftwerk in Sandersdorf­ Brehna soll Mitte 2025 in Betrieb gehen und im Mittel 125 Ton­ nen Dampf pro Stunde zur Ver fügung stellen sowie bis zu 20 Megawatt elektrische Energie erzeugen. Bis 2025 wollen wir unsere spezifischen Emissionen – bezogen auf den Gesamt­ output an Wellpappenrohpapier und Wellpappformaten – um 35 Prozent senken, bis 2030 sollen es, unter ande­ rem mithilfe des neuen Kraftwerks, 40 Prozent sein. TREIBHAUSGASBILANZ Unsere absoluten Emissionen im Jahr 2021 betrugen 712.041 t CO₂e**. Unter anderem durch die Inbetriebnahme unseres zweiten Kraftwerks werden die Emissionen von Progroup bis 2030 trotz des weiteren Unternehmenswachstums nicht weiter steigen. Bei den Emissio­ nen nicht erfasst ist bisher der Diesel­ verbrauch unserer Geschäftswagen. * ** Aufgrund fehlender Verfügbarkeit wurden für die Berechnung der Emissionen im Jahr 2021 zum Teil Emissionsfaktoren aus Vorjahren angewandt. Schließt nicht unseren Verwaltungs­ standort in Landau ein. *** Der Gesamtoutput setzt sich zusam­ men aus dem Output Wellpappen­ rohpapier und Wellpappformate, jeweils in Tonnen.

SOZ IAL ES UNSERE BELEGSCHAFT ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ WISSEN TEILEN UND LERNEN FEEDBACK UND PARTIZIPATION FRAUEN IM UNTERNEHMEN ARBEITSSICHERHEIT ALS WICHTIGSTE AUFGABE CORONA UND GESUNDHEITSSCHUTZ GEMEINNÜTZIGES ENGAGEMENT ▪ UNSERE PROJEKTE 4

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S WISSEN TEILEN UND LERNEN Eines unserer großen Anliegen ist es, die Kompetenzen unserer Belegschaft zu stärken und zu entwickeln. Neu­ einsteiger*innen sollen möglichst unkompliziert an das im Unternehmen vorhandene Wissen herangeführt werden. Gleichzeitig müssen unsere langjährigen Mitarbeiter*innen immer wieder aufs Neue in die Lage versetzt werden, aktuelle Technologien zu ver­ stehen und zu bedienen. Im Herbst 2021 ging unsere digitale Lernplattform „Progroup­Campus“ ans Netz, mit der wir den Zugriff auf Wissen und Weiterbildung in unserem Unter­ nehmen erheblich erleichtern. Zunächst haben wir die Plattform in Deutsch­ land ausgerollt, ab Ende 2022 werden auch Kolleg*innen in den anderen Ländern Zugriff haben. Über Progroup­ Campus können digitale und Präsenz­ Kurse gebucht beziehungsweise absolviert werden. Bisher umfasst das Weiterbildungsangebot etwa 180 Lern­ einheiten, bis Ende 2022 sollen weitere 260 Einheiten hinzukommen. Der Anteil digitaler Angebote liegt derzeit bei rund 80 Prozent. Alle Kurse, die unternehmensspezifische Inhalte vermitteln, entwickeln wir selbst. Dazu gehört etwa der Lernpfad „Onboarding“, der Neueinsteiger*innen hilft, sich bei Progroup zu orientieren. Neben Modulen mit praktischen Informationen und Schulungen zu Compliance oder Datensicherheit um­ fasst der Lernpfad auch eine Einfüh­ rung in die Unternehmenswerte von Progroup. Mit ganz besonderem Aufwand entwickeln wir technische Fachschu­ lungen für unsere Produktionsmitar­ beiter*innen. Ziel ist eine fokussierte Einarbeitung in die Materie, sodass Kolleg*innen nicht nur einzelne Hand­ griffe beherrschen, sondern sich auch mit den jeweiligen Maschinenspezifika auskennen sowie vor­ und nachgela­ gerte Produktionsschritte verstehen. Bis Ende 2022 werden wir die Einzel­ themen zu rollenspezifischen Lernpfa­ den zusammenstellen. Für jede dieser Schulungen haben Kolleg*innen aus der Personalentwicklung Gespräche mit den technischen Trainer*innen vor Ort geführt, deren Wissen abgeholt und gemeinsam mit einem technischen Redakteur in digitale Lernformate übertragen. DIE DIGITALE LERNPLATTFORM „PROGROUP- CAMPUS“ ERLEICHTERT DEN ZUGRIFF AUF WISSEN UND WEITERBILDUNG Auch für den kaufmännischen Bereich, der auf eine neue SAP­Variante, SAP S/4 HANA, umgestellt wird, erarbeiten wir seit Herbst 2021 eine Vielzahl von Lern­ pfaden, etwa für Einkauf, Rechnungs­ wesen oder Controlling. Allein für den Einkauf haben wir rund 15 Lernmodule entwickelt, um alle Schnittstellen abzudecken. Das Weiterbildungsangebot steht in Deutschland allen Kolleg*innen offen. Insbesondere in den Produktions­ bereichen sind unsere Führungskräfte dafür die Multiplikator*innen. Sie weisen ihre Mitarbeiter*innen auf Weiterbildungsmöglichkeiten hin und unterstützen die Teilnahme. In den Angestelltenbereichen ist der Zugang zu Bildungsangeboten naheliegender, sodass viele Kolleg*innen in Zusam­ menarbeit mit ihren Führungskräften proaktiv Kurse auswählen. Wir begrü­ ßen es sehr, wenn auch Kurse belegt werden, die über das unmittelbar Notwendige hinausgehen. Weitere Inhalte unserer Bildungsarbeit sind Angebote zur Stärkung sozialer Kompetenzen, zu bereichsspezifischen Inhalten, zu Arbeitssicherheit und Gesundheit sowie zur Führung von Mitarbeiter*innen. Diese sind gerade für ein schnell wachsendes Unterneh­ men wie Progroup von besonderer Relevanz. Um unsere Führungskräfte bestmög­ lich für ihre Aufgabe zu rüsten, bietet Progroup seit 2019 obligatorische Führungskräftetrainings durch erfah­ rene Personal­ und Organisationsent­ wickler*innen an. Diese werden alle Mitarbeiter*innen mit Führungsver­ antwortung nach und nach absolvieren. Die Umsetzung der erlernten Inhalte wird im Anschluss regelmäßig reflek­ tiert und bewertet. Für Mitarbeiter*innen, die besondere Potenziale besitzen und diese weiter­ entwickeln wollen, bauen wir das Progroup­Talentprogramm auf. Dieses auf zwei Jahre ausgelegte Programm hat das Ziel, Potenzialträger*innen zu identifizieren und zu fördern, um ihnen ein breiteres Entwicklungsfeld zu bieten. 2021 wurden anhand trans­ parenter Kriterien 16 Talente ausge­ wählt, deren spezielles Entwicklungs­ programm im dritten Quartal 2022 gestartet ist. Im Jahr 2021 haben wir in Deutschland insgesamt 36 junge Menschen in zwölf verschiedenen Berufsbildern an zehn Standorten ausgebildet.

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S FEEDBACK UND PARTIZIPATION In unserem wachsenden Unternehmen wird es immer wichtiger, den Aus­ tausch zwischen Management und Belegschaft zu bewahren. Mitarbei­ ter*innen wollen bei Entscheidungen mitgenommen werden und Gelegen­ heit haben, ihre Bedürfnisse zu äußern. Um solche Gespräche nicht dem Zufall zu überlassen, arbeiten wir bei Pro­ group mit einer Reihe von Formaten. Alle Vorgesetzten führen mit ihren Mitarbeiter*innen strukturierte Jahres­ gespräche, in denen es nicht nur um die Bewertung von Leistungen geht, sondern ebenso um den offenen Aus­ tausch. Darüber hinaus veranstalten wir Workshops zu Kulturthemen und Teamtage in den Abteilungen sowie Dialogveranstaltungen an den Standor­ ten, bei denen Mitarbeiter*innen Gelegenheit haben, Fragen an das Management zu stellen. Im Jahr 2021 haben wir beschlossen, zukünftig über Pulse­Checks stichpro­ benartig unternehmensweite Mitar­ beiter*innenbefragung durchzuführen, BESCHÄFTIGUNGSSTRUKTUR (ZUM 31.12.2021) Mitarbeiter*innen männlich weiblich gesamt … nach Beschäftigungs- kategorie Gehaltsempfänger*innen Lohnempfänger*innen … nach Hierarchie Vorstände Operative Geschäftsleitung Führungskräfte … nach Arbeitsvertrag unbefristet befristet Vollzeit Teilzeit … nach Beschäftigungs- verhältnis * Ab Ende 2022 drei ** Seit 2022 eine Frau 295 1.051 1.346 4* 9 192 1.323 23 1.338 8 143 12 155 0 0** 17 155 0 135 20 438 1.063 1.501 4 9 209 1.478 23 1.473 28

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S auch übergeordnete Hierarchieebenen frühzeitig auf potenzielle Gefahren aufmerksam. Die Resonanz bei Kolle­ ginnen und Kollegen ist sehr gut. Unser Ziel ist es, die Anzahl melde­ pflichtiger Unfälle bis 2030 auf unter fünf pro 1 Million Arbeitsstunden zu reduzieren. VERBESSERUNG DER ARBEITSSICHERHEIT Messgröße Meldepflichtige Arbeitsunfälle je 1 Mio. Arbeitsstunden 2021 Papiermaschinen: 17,5 Wellpappformatwerke: 18,3 Heizkraftwerk: 0 Ziel 2025 Mindestens Branchendurchschnitt* Ziel 2030 < 5 * Branchendurchschnitt: Papiermaschinen: 17,3 Wellpappformatwerke: 11,7 Heizkraftwerk: 11,1 CORONA UND GESUNDHEITSSCHUTZ Dreharbeiten zum Thema Arbeitssicherheit in unserem Werk PW06 in Offenbach Alle Kolleginnen und Kollegen sollen sich an ihrem Arbeitsplatz wohl und sicher fühlen. Im Berichtszeitraum hat uns dabei die Coronapandemie vor einige Herausforderungen gestellt. Persönliche Kontakte während der Arbeit mussten wir weitgehend redu­ zieren. Für unsere Beschäftigten in der Produktion galt – je nach Inzidenz – ein kontaktfreier Schichtwechsel. Die meisten Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung haben 2021 strecken­ weise mobil gearbeitet. Alle Entscheidungen bezüglich Corona trifft eine Task Force, die sich aus Mitgliedern der operativen Geschäftsleitung und des Vorstands zusammensetzt. Informationen werden über vielfältige Kanäle wie E­Mail oder Intranet an unsere Mitar­ beiter*innen kommuniziert, die Umsetzung steuern Verantwortliche an den einzelnen Standorten. Ziel aller Maßnahmen ist es, unsere Mit­ arbeiter*innen zu schützen und das Eintragen von Corona in einen Standort und die Ansteckung weiterer Personen zu verhindern. An unseren Produktionsstandorten gilt ein Stufenplan, der sich an den regionalen Vorgaben orientiert. Bei hoher Inzidenz gibt es beispiels­ weise folgende Maßnahmen: verbind­ liche Tests, Maskenpflicht, größere Ansammlungen vermeiden und Schichtwechsel mit eingeschränkter oder ohne Überschneidung in den Sozialbereichen.

U N S E R U N T E R N E H M E N S TA K E H O L D E R U N D W E S E N T L I C H K E I T Ö K O L O G I E S O Z I A L E S GEMEINNÜTZIGES ENGAGEMENT Progroup möchte an ihren Standorten ein guter Nachbar sein. Deshalb engagieren wir uns gemeinnützig. Unsere Schwerpunkte der Förderung liegen dabei insbesondere auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Aktivitäten im ökologischen Bereich und der Förderung regionaler Beson­ derheiten. Diese Fokussierung leitet sich aus der Unternehmensstrategie von Progroup ab. Bisher haben wir vorwiegend Projekte in Deutschland gefördert. Zukünftig werden wir unser Engagement ausbauen und an allen Standorten im In­ und Ausland lokale Projekte unterstützen. Unser Ziel sind bleibende Partnerschaften, mit denen wir langfristig zum Wohl der Menschen vor Ort beitragen. Zugleich pflegen wir durch unser Engagement lokale Netz­ werke und die Reputation unseres Unternehmens, auch bei potenziellen Bewerber*innen. UNSERE PROJEKTE Einige Engagements sind besonders hervorzuheben. In Eisenhüttenstadt, dem Standort einer unserer Papierfabriken und unse­ res Heizkraftwerks, arbeiten wir seit vielen Jahren eng mit dem WiWaWun­ derland e. V. zusammen. Der Verein erweitert das kommunale Angebot für DIE SCHWERPUNKTE UNSERER FÖRDERUNG LIEGEN AUF DER ARBEIT MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN

Emissionen GRI 103: Managementansatz (2016) 103-1 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzung S. 34, 36, 37 GRI 305: Emissionen (2016) 305-1 305-2 305-4 Direkte THG-Emissionen (Scope 1) Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2) Intensität der THG-Emissionen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz GRI 103: Managementansatz (2016) 103-1 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzung GRI 403: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (2018) 403-9 Arbeitsbedingte Verletzungen Aus- und Weiterbildung GRI 103: Managementansatz (2016) 103-1 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzung GRI 404: Aus- und Weiterbildung (2016) 404-2 Programme zur Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten 404-3 Prozentsatz der Angestellten, die eine regelmäßige Beurteilung ihrer Leistung und ihrer beruflichen Entwicklung erhalten Diversität und Chancengleichheit GRI 103: Managementansatz (2016) 103-1 Erläuterung der wesentlichen Themen und ihrer Abgrenzung GRI 405: Diversität und Chancengleichheit (2016) 405-1 Diversität unter Angestellten S. 36, 37 S. 36, 37 S. 36 S. 43, 44 S. 43, 44 S. 40 S. 40 S. 40 S. 43 S. 43